Reise in die Kriegsgebiete / Kunstprojekt Diffusions
Die ostukrainische Stadt Kramatorsk, gezeichnet vom Krieg und monatelanger Besatzung – mittlerweile ist hier Frieden eingekehrt, doch am kulturellen Leben passiert noch nicht viel, kaum jemand traut sich hierher zu kommen. Die Frontlinie ist nur 70 km entfernt. Die Menschen sind traumatisiert, die Stimmung gespannt.
Im Oktober 2017 fand hier zum ersten Mal das internationale Kunstprojekt “Diffusions” statt, organisiert und kuriert vom Berliner Künstler Alan Meyer, der auch bei unserem Projekt MUSIK RETTET aktiv ist.
Der Kunstmuseum Kramatorsk wurde für zwei Wochen zum offenen Atelier für vier deutsche, sowie einige ukrainische Künstler. Man zeichnete, diskutierte, tauschte Erfahrungen aus. Besucher hatten die Gelegenheit zu beobachten, wie ein Kunstwerk entsteht. Hobbykünstler konnten sich dem Arbeitsprozess anschließen. Oft wurde die Arbeit von Live Musik begleitet.
Während der zwei Wochen wurden für die deutschen Künstler auch Ausflüge organisiert, sie sahen die Spuren des Krieges mit eigenen Augen, hörten die Geschichten, bekamen Eindruck von der Atmosphäre.
Im Rahmen des Projekts fanden sämtliche Treffen und Diskussionen statt.
Zum Abschluss fand eine Ausstellung mit einer Live Performance statt. Studenten der Kramatorsker Fachhochschule im Fach Design wurden hinzugezogen, um die Ausstellungsräume zu dekorieren.
Nebenbei organisierte Alan Meier zusammen mit den dortigen Aktivisten auch ein offenes Atelier und eine Open-Air Ausstellung in der benachbarten Stadt Druzhkiwka.
Für die Menschen in der Region, vor allem für die Künstlerinitiativen und die jungen Aktivisten wurde das Projekt zum Ereignis des Jahres, gab viel neue positive Eindrücke, neue Erfahrungen, und nicht zuletzt Hoffnung und Kraft für die Zukunft.
Der Projekt wird fortgesetzt.
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